Kartoffeln für Hunde – Tierärzte klären auf
In der Ernährung von Hunden sollten auch nicht-tierische Lebensmittel enthalten sein. Da Hunde, anders als Katzen, keine reinen Carnivoren (Fleischfresser) sind, sind Kohlenhydrate wie Kartoffeln für Hunde eine ideale Ergänzung im Futter.
Wichtig ist dabei jedoch, dass die enthaltene Stärke für Hunde ausreichend aufgeschlossen ist – das heißt, dass die Kartoffeln unbedingt gekocht werden müssen.
Bei uns Menschen ist die vielseitige Kartoffel schon lange fester Bestandteil der Ernährung, doch die tolle Knolle kommt auch bei Hunden gut an. Sie punktet nicht nur als Energielieferant, sondern auch in Sachen Akzeptanz, Verträglichkeit und Verdaulichkeit.
Die Kartoffel ist daher heutzutage Bestandteil vieler Hundefutter. Insbesondere Hundefutter für sensible Hunde oder Allergiker enthalten oftmals die verträglichen Kartoffeln anstelle von Getreide.
Aber nicht nur in kommerziellem Trockenfutter oder Dosenfutter sind Kartoffeln enthalten, auch in selbstgekochten Rationen dürfen Kartoffeln verwendet werden.
In diesem Beitrag erfahren Sie, welche gesundheitlichen Vorteile Kartoffeln für Hunde bieten, wieso sie insbesondere eine großartige Wahl für sensible Hunde sind und was bei der Fütterung zu beachten ist.
Warum enthalten viele hochwertige Hundefutter Kartoffeln?
Kartoffeln liefern nicht nur Energie, sie versorgen Ihren Hund auch mit zahlreichen Nährstoffen. Sie enthalten insbesondere viel Kalium und Phosphor. Fettlösliche Vitamine hat die Kartoffel leider kaum und auch wasserlösliche Vitamine liefert sie nur wenige.
Obwohl die Kartoffel eher als eiweißarmes Futtermittel gilt, ist das enthaltene Eiweiß jedoch ganz besonders hochwertig und liefert viele essenzielle Aminosäuren (1). Auch aus diesem Grund ist die Kartoffel eine so beliebte und hochwertige Zutat in Hundefutter.
Insbesondere, wenn Ihr Hund aufgrund von Allergien wenige tierische Komponenten verträgt, kann Kartoffelprotein zusätzlich zur Versorgung mit den benötigten Aminosäuren für ein ausgewogenes Alleinfutter beitragen.
Aus diesen und vielen weiteren Gründen enthalten auch unsere Wildsterne Trockenfutter ganz bewusst Kartoffeln und Süßkartoffeln statt Getreide. Unsere Hundefutter sind dadurch sehr schmackhaft und verträglich, sodass auch viele empfindliche Hunde Wildsterne genießen können.
Die Vorteile von Kartoffeln für Hunde im Detail
1. Kartoffeln sind leicht verdaulich
Ein hochverdauliches Hundefutter ist besonders für empfindliche Hunde wichtig. Gekochte Kartoffeln haben eine Verdaulichkeit von 94-95% (1). Kartoffeln sind somit sanft für den Verdauungstrakt Ihres Hundes und können dabei helfen, Magenproblemen vorzubeugen.
2. Kartoffeln eignen sich als Alternative für Hunde mit Unverträglichkeiten oder Allergien
Manchmal stellen wir fest, dass unsere Fellnasen bestimmte Zutaten nicht so gut vertragen. Hypoallergen sind Kartoffeln zwar im wissenschaftlichen Sinne nicht, aber es ist allgemein bekannt, dass Kartoffeln für viele Hunde mit Allergien sehr gut geeignet sind. Hat Ihr Hund eine Futterallergie, so zählen die Kartoffeln unter den Kohlenhydraten sogar zur ersten Wahl für eine Diät (1). Als gluten- und getreidefreie Kohlenhydratquelle sind Kartoffeln also eine schonende Alternative, wenn Ihr Hund kein Getreide bekommen soll. So kann Ihr Hund eine ausgewogene Ernährung genießen, ohne Kompromisse bei der Verträglichkeit einzugehen.
3. Kartoffeln können die Darmflora unterstützen
Karrtoffelfasern in die Fütterung Ihres Hundes aufzunehmen, kann sich vorteilhaft auf die Darmgesundheit und die Darmflora des Dickdarms auswirken (3). Kartoffelfasern zählen wie die Rübenschnitzel bzw. Rübenfasern zu den mäßig fermentierbaren Ballaststoffen. Kartoffelfasern bestehen zu 32 % aus unlöslichen Ballaststoffen (v.a. Zellulose, Hemizellulose) und 23 % aus löslichen Ballaststoffen, insbesondere aus Pektin (3). Pektin ist ein Präbiotikum – also Nahrung für die gute Darmflora. Es wird im Dickdarm fermentiert und kann so das gute Mikrobiom unterstützen (1).
4. Kartoffeln wirken sich positiv auf den Kot aus
Wenn die Verdauung Ihres Hundes aus dem Gleichgewicht gekommen ist oder mit der Ernährung etwas nicht stimmt, zeigt sich das häufig an schlecht geformten Kot. Auch hier können Kartoffeln punkten: Die in Kartoffeln enthaltenen Ballaststoffe können eine gesunde Darmfunktion und die Regulierung des Stuhlgangs unterstützen.
In einer Studie, bei der die Auswirkungen von Kartoffelstärke auf verschiedene Parameter untersucht wurde, zeigte sich, dass Hundefutter mit Kartoffelstärke die Trockenmasse des Kotes von Hunden und Welpen erhöhte (4), wodurch die Kotqualität verbessert wird.
Zudem kann sich durch die Fütterung von Kartoffeln der Ammoniakspiegel im Kot reduzieren (4). Ammoniak hat einen starken und unangenehmen Geruch. Durch die Senkung des Ammoniakspiegels im Kot wird unangenehmer Geruch reduziert, was sowohl für Ihr Tier als auch für uns Menschen angenehmer ist.
5. Kartoffeln sind eine hervorragende Energiequelle für Hunde
Hunde benötigen eine ausreichende Energiezufuhr, um ihren täglichen Erhaltungsbedarf zu decken. Je aktiver ein Hund ist, desto mehr Energie benötigt er. Kartoffeln gehören zu den energiereichen Kohlenhydraten, die Ihrem Hund die notwendige Energie liefern, um herumzutollen, zu spielen und Abenteuer zu erleben. Enthält das Futter für Ihren Liebling eine ausgewogene Menge an Proteinen, Fetten und Kohlenhydraten, kann Ihr pelziger Begleiter den Tag mit Vitalität und Freude verbringen.
6. Futter mit Kartoffeln schmeckt Hunden
Kartoffeln sind nicht nur bekannt als leicht verdaulich, energiereich und verträglich. Kartoffeln sind auch wegen Ihrer guten Akzeptanz sehr beliebt – nicht nur bei selbst zubereiteten Rationen (1), sondern auch in Trockenfuttern und Diätfuttern (1). Im Vergleich zu Mais, der ja grundsätzlich süß ist und daher von vielen Hunden gerne gefressen wird, scheint Kartoffelstärke im Trockenfutter sogar schmackhafter für Welpen zu sein (4). Die Schmackhaftigkeit eines Trockenfutters hängt aber natürlich auch von weiteren Faktoren, wie z.B. dem Feuchtigkeitsgehalt des Futters, anderen Zutaten, der Größe der Brocken, dem Fettgehalt usw. ab.
Wichtige Hinweise zur Fütterung von Kartoffeln
Rohe Kartoffeln sind für Hunde ungenießbar
Rohe Kartoffeln sind für Hunde nicht verträglich, ebenso wie für Menschen. Die rohe Stärke der Kartoffel können Hunde nicht verdauen. Würden Sie Ihrem Hund rohe oder auch nicht ausreichend gekochte Kartoffeln füttern, bekäme Ihr Hund davon heftigen Durchfall und Erbrechen.
Die Empfehlung für Hunde ist daher, Kartoffeln nicht nur zu dämpfen, sondern sie immer ganz besonders weich zu kochen. Dann sind Kartoffeln auch besonders verträglich und hochverdaulich für Hunde (1). Giftig sind rohe Kartoffeln also per se nicht, verträglich sind sie aber trotzdem nicht!
Solanin: Das Gift der Kartoffel
Giftig sind Kartoffeln dann, wenn sie noch unreif sind, bereits keimen oder durch die Lagerung grün verfärbt sind (2). Solche Kartoffeln dürfen Sie niemals füttern, auch nicht gekocht! Denn solche Kartoffeln enthalten besonders viel giftiges Solanin – ein hitzestabiles Alkaloid, das beim Kochen NICHT zerstört wird (2).
Solanin schädigt die Schleimhäute und kann nicht nur zu schlimmen Durchfällen und Erbrechen führen. Selbst schwere Vergiftungserscheinungen bis hin zu Krämpfen und Atemlähmung sind mögliche Folgen einer Vergiftung (2).
Grundsätzlich können grüne oder ausgetriebene Stellen vor dem Kochen großzügig entfernt werden. Dann können die übrigen Anteile der Knolle gekocht und auch noch verfüttert werden (1).
Zusätzlich können Kartoffeln vor dem Kochen geschält werden, denn das giftige Solanin ist vor allem auch in der Schale enthalten (2). Beachten Sie außerdem, dass Solanin auch ins Kochwasser übergeht (1), weshalb dies nie verfüttert werden soll.
Vorsicht: Erstickungsgefahr bei ganzen Kartoffeln!
Wenn Sie Ihrem Hund gekochte Kartoffeln füttern, sollten Sie ihn beim Fressen genau beobachten. Manche Hunde neigen dazu, größere Brocken im Ganzen zu schucken, ohne sie zu kauen. Wenn Ihr Hund diese Eigenheit besitzt, sollten Sie Kartoffeln nur zerkleinert füttern. Sonst besteht das Risiko, dass die hastig verschlungenen großen Brocken die Speiseröhre verstopfen. Hunde reagieren in solch einem Fall üblicherweise mit Würgen und Erbrechen. Allerdings können vergebliche Schluckversuche dazu führen, dass große Mengen an Luft geschluckt werden. Hierdurch kann die Gefahr eine Magendehnung stark zunehmen (1).
Auf einen Blick: Das ist bei der Fütterung von Kartoffeln zu beachten
- Keine rohen Kartoffeln füttern.
- Keine unreifen Kartoffeln füttern.
- Keine ausgekeimten Kartoffeln füttern.
- Keine grünen Kartoffeln füttern.
- Vor dem Füttern lieber zerkleinern.
Bei Hundefutter, das Kartoffeln enthält, müssen Sie sich übrigens keine Sorgen machen. Diese sind natürlich entsprechend vorgekocht oder durch Druck aufgeschlossen, um die Stärke für den Hund verdaulich zu machen. Außerdem werden selbstverständlich keine grünen, ausgetriebenen oder unreifen Kartoffeln verwendet und oftmals werden die Schalen auch nicht mitverarbeitet. Hier ist die Kartoffel eine gesunde Powerzutat für Ihren Hund.
Häufige Fragen zum Thema Kartoffeln für Hunde
Was tun, wenn mein Hund rohe Kartoffeln gegessen hat?
Wenn Ihr Hund versehentlich rohe Kartoffeln gegessen hat, ist es wichtig, umgehend einen Tierarzt aufzusuchen. Abhängig von der aufgenommenen Menge kann es erforderlich sein, ein Brechmittel zu verabreichen, um die Kartoffeln aus dem Magen zu entfernen und weitere Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Es ist entscheidend zu beachten, dass das Erbrechen nicht eigenständig herbeigeführt werden sollte, es sei denn, Ihr Tierarzt hat dies ausdrücklich empfohlen. Die professionelle tierärztliche Beratung ist unerlässlich, um die bestmögliche Behandlung für Ihren Hund zu gewährleisten.
Dürfen Hunde die Schale von Kartoffeln mitessen?
Hier gilt ebenso wie für uns Menschen: Sobald die Kartoffel ausreichend gekocht ist, kann auch die Schale mitgegessen werden. Ob Sie Ihrem Hund die Kartoffeln mit oder ohne Schale geben, hängt ansonsten nur davon ab, ob Ihr Hund die Schale mag. Und bei besonders empfindlichen Hunden empfehlen wir, die Schale lieber nicht zu füttern. Manchen Hunden liegt gefühlt eine Kartoffel mit Schale etwas schwerer im Magen als eine geschälte Kartoffel.
Sind Kartoffeln für Hunde mit Allergien geeignet?
Ja, Kartoffeln sind in der Regel eine gute Wahl für Hunde mit Unverträglichkeiten (1) – ebenso wie Süßkartoffeln. Zusammen mit einer gut verträglichen Proteinquelle bilden diese die wertvollen Basiszutaten für unser Futter.
Insgesamt kann durch eine spezielle Rezeptur mit nur wenig verschiedenen Zutaten und Ausschluss der häufigsten Allergene das Risiko von Futterunverträglichkeiten und allergischen Reaktionen reduziert werden. Und genau darauf achten wir bei der Entwicklung all unseren Wildsterne Trockenfuttern für Hunde auch ganz besonders!
Sind Süßkartoffeln für Hunde genauso gut?
Streng genommen sind Süßkartoffeln eigentlich gar keine Kartoffeln. Denn während Kartoffeln botanisch zur Familie der Nachtschattengewächse gehören, sind Süßkartoffeln sogenannte Windengewächse.
Obwohl die beiden leckeren Knollen aus unterschiedlichen Familien stammen, sind auch Süßkartoffeln für Hunde gut verträglich und dürfen Bestandteil der Ernährung sein.
Unsere Erfahrung hat gezeigt: Vielen Hunden schmeckt die Süßkartoffel sogar noch besser als reguläre Kartoffeln. Sie können so für eine besonders hohe Akzeptanz im Hundefutter sorgen. Unser Wildsterne Hundefutter kommt daher auch bei wählerischen Hunden sehr gut an. Denn die spezielle Mischung aus Süßkartoffeln und Kartoffeln ist mit für den besondere Wildsterne Geschmack verantwortlich!
Fazit: Unsere Tierärzte empfehlen Kartoffeln auch für Hunde
Wenn Ihr Hund gekochte Kartoffeln mag und diese gut verträgt, dürfen diese in Maßen gerne auch täglich Bestandteil der Ernährung sein. Bei selbstgekochten Rationen können Kartoffeln bis zu 50% der Tagesration ausmachen (1). Natürlich muss aber immer unbedingt auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden.
Sie möchten Ihrem Hund die Vorteile von Kartoffeln zuteilwerden lassen, haben aber keine Lust auf langes Kartoffelkochen? Dann probieren Sie doch mal unser beliebtes Wildsterne Ente & Kartoffel – oder finden Sie in der Breed Selection das perfekte Trockenfutter für die Rasse und Größe Ihres Lieblings.
Wir wünschen guten Appetit!
Literaturquellen:
- Meyer H, Zentek J. Ernährung des Hundes. Grundlagen - Fütterung – Diätetik. 2022, Parey Verlag. 9. akt. Aufl.
- CliniPharm/CliniTox, Institut für Veterinärpharmakologie und ‑ 2023.
- Domingues L, Murakami F, Zattoni D, Kaelle g, de Oliveira S, Félix S. Effect of potato on kibble characteristics and diet digestibility and palatability to adult dogs and puppies. Italian Journal of Animal Science. Dorie. 18:1, 292-300.
- Panasevich, M, Kerr, K, Dilger, R, Fahey, G, Guérin-Deremaux, L, Lynch, G, Swanson, K. Modulation of the faecal microbiome of healthy adult dogs by inclusion of potato fibre in the diet. British Journal of Nutrition. 2015. 113(2), 125-133.
- Panasevich MR, Rossoni Serao MC, de Godoy, Swanson KS, Guérin-Deremaux L, Lynch GL, Wils D, Fahey GC, Dilger RN. Potato fiber as a dietary fiber source in dog foods, Journal of Animal Science, Nov 2013, 91:11, 5344–5352.